Die Entwicklung der Rechtsextremisten seit der Landtagswahl 2010 und die Wahlbeteiligung.
Für beide Betrachtungen eignen sich nur die Ergebnisse der Zweitstimmen für eine allgemeine Vergleichbarkeit.
Zu ihnen gehören neben NPD und REP seit 2010 auch pro NRW. Zwar hat die REP in 2012 nicht mehr kandidiert, ist jedoch für die Betrachtung der Entwicklung noch von Bedeutung (...)
2012 2010 .
. absolut in % absolut in % +/- .
Im Land hat pro NRW zwar 10 850 Stimmen (+ 1,4%) hinzu gewonnen, aber dafür hat die NPD 15 393 Stimmen (- 0,2%) verloren und die 23 330 Stimmen(- 0,3%)
der REP von 2010 fehlen im rechtsextremen Block. Dadurch hat dieser insgesamt einen Verlust von 27 873 Stimmen (-0,4%) zu verkraften (siehe Tabelle 1).
Tabelle 2
Mönchengladbach I, Wahlkreis 49 – Zweitstimmen
2012 2010
. absolut in % absolut in % +/- .
Wahlberechtigt 102 010 100,0% 103 049 100,0% -
Wähler 52 962 51,9% 51 782 50,2% + 0,3%
ungülte St. 777 1,5% 670 1,3% + 0,2%
gültige St. 52 185 100,0% 51 112 100,0% -
davon:
pro NRW 1 073 2,1% 709 1,4% + 0,7%
NPD 302 0,6% 596 1,2% - 0,6%
REP - - 74 0,1% -
Anders sieht dies in Mönchengladbach aus.
Im Wahlkreis 49, den Hans-Willi Körfges MdL (SPD) direkt gewonnen hat, konnte pro NRW 285 Stimmen (+ 0,7%)mehr erreichen, während die NPD 294 Stimmen (- 0,6%) einbüßte. Dazu kommt noch der Wegfall der REP mit 74 Stimmen(- 0,1%), so dass der rechte Block insgesamt mit 4 Stimmen weniger fast gleich stark geblieben ist (siehe Tabelle 2).
Im Wahlkreis 50, den Norbert Post MdL (CDU) direkt gewonnen hat, sieht es deutlich schlechter aus. Denn pro NRW konnte immerhin 283 Stimmen (+ 0,5%) zulegen, während die NPD nur 77 Stimmen (- 0,2%) verloren hat, so dass einschließlich des Wegfalles der REP mit 99 Stimmen (- 0,2%) die Rechtsextremisten insgesamt einen Gewinn von 107 Stimmen (+ 0,1%) verbuchen konnten (siehe Tabelle 3).
Tabelle 3
Mönchengladbach II, Wahlkreis 50 – Zweitstimmen
2012 2010
. absolut in % absolut in % +/- .
Wahlberechtigt 91 287 100,0% 91 117 100,0% -
Wähler 49 845 54,6% 48 597 53,3% + 1,3%
ungültige St. 730 1,5% 684 1,4% + 0,1%
gültige St. 49 113 100,0% 47 913 100,0% -
davon:
pro NRW 898 1,8% 615 1,3% + 0,5%
NPD 257 0,5% 334 0,7% - 0,2%
REP - - 99 0,2% -
Für die Gesamtstadt Mönchengladbach ergibt dies leider ein negatives Bild.
Zwar hat die NPD um 371 Stimmen (- 0,3%) abgenommen und es fehlen auch die 173 Stimmen (- 0,2%) aus 2010 für die REP, dafür hat pro NRW jedoch 647 Stimmen (+ 0,6%) mehr bekommen. Das bedeutet: der rechtsextreme Block hat in der Gesamtstadt einen Gewinn von 103 Stimmen (+ 0,1%) zu verzeichnen (siehe Tabelle 4).
Tabelle 4
Gesamtstadt Mönchengladbach – Zweitstimmen .
.
2012 2010 .
. absolut in % absolut in % +/- .
Wahlberechtigt 193 297 100,0% 194 166 100,0% -
Wähler 102 807 53,2% 100 379 51,7% + 1,5%
ungültige St. 1 507 1,5% 1 354 1,3% + 0,2%
gültige St. 101 300 100,0% 99 025 100,0% -
davon:
pro NRW 1 971 1,9% 1 324 1.3% + 0,6%
NPD 559 0,6% 930 0,9% - 0,3%
REP - - 173 0,2% -
Obwohl die Zahl der Wahlberechtigten sowohl im Land als auch in unserer Stadt insgesamt gesunken ist außer im Wahlkreis 50, ist die Wahlbeteiligung insgesamt gestiegen, allerdings im Wahlkreis 50 (+ 1,3%) deutlich geringer als im Landesdurchschnitt (+ 0,3%), so dass Mönchengladbach nur ein Plus von 1,5% Steigerung der Wahlbeteiligung aufzuweisen hat (siehe Tabellen 1 bis 4).
Dies macht auch die Rangliste zur Wahlbeteiligung für die 128 Wahlkreise im Land deutlich (siehe Tabelle 5).
Tabelle 5
Rangliste der 128 Wahlkreise bzw. Kommunen (Ausschnitt)
Rang in 2012 Rang in 2010
Wahlkreis 49 125 126
Wahlkreis 50 121 114
Mönchengladbach 123 124
Unsere Stadt liegt weit unter dem Mittelwert 64 von 128 nämlich am unteren Ende. Zwar ist der Wahlkreis 49 genauso wie die Stadt insgesamt um einen Rang aufgestiegen, dafür ist allerdings der Wahlkreis 50 um sieben Ränge abgesunken.
Die alte Erkenntnis, dass eine niedrige Wahlbeteiligung am ehesten kleinen Parteien bzw. Extremisten hilft, zeigt sich auch wieder an diesem Wahlergebnis in Bezug auf den Wahlkreis 50 sehr deutlich.
Außerdem hat sowohl in Mönchengladbach insgesamt als auch in beiden Wahlkreisen die absolute Zahl wie auch der Prozentsatz der ungültigen Stimmen zugenommen (siehe Tabelle 2 bis 4) im Unterschied zum Land.
Nach wie vor halte ich es für wesentlich, dass alle Demokratinnen und Demokraten unserer Stadt von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen (Wahlpflicht!?).
Wer bewusst – und nicht aus Unkenntnis – ungültig wählt steigert immerhin noch die Wahlbeteiligung und setzt ein Zeichen, das verantwortliche Politikerinnen und Politiker deuten können.